Häufige Fragen zum Thema Gitarre

Hier habe ich einige immer wieder gestellte Fragen von Kunden und meine Antworten darauf gesammelt.

Q: Meine Gitarre verstimmt sich so leicht, obwohl sie kein Tremolo hat. Brauche ich neue Mechaniken?

A: Wahrscheinlich nicht. Meistens liegt es an der Art, wie die Saiten aufgezogen werden. 2 Wicklungen bei den Bass-Saiten und 3-4 im Diskant reichen völlig aus. Überkreuzen der Wicklungen sollte man unbedingt vermeiden. Die Saite muss nicht festgeklemmt werden, durchstecken und abknicken reicht vollkommen aus. Energisches Dehnen der neuen Saiten hilft auch sehr (‚Flitzebogen-Methode‘).

Bei klassischen Gitarren sieht es etwas anders aus, da sollte man die Saiten auf jeden Fall so aufziehen, dass sie sich selber an der Welle der Mechanik festklemmen. Auch ca. 2 Windungen mehr schaden hier nicht.

Q: Ich möchte mir sog. Locking-Tuner anschaffen, lohnt sich das?

A: Im Prinzip geht es mit sauberem Aufziehen der Saiten genauso gut, ist halt Geschmackssache.

Q: Welche Art von Mechaniken bevorzugst du denn?

A: Bei Strat-ähnlichen die sogenannten ‚Vintage Tuner‘ mit aufgebohrten Wellen. Da sticht man sich nicht die spitzen Enden der hohen E-Saiten in die Finger, weil man das Ende einfach in der Bohrung versenkt. Sonst das, was gerade gefällt. Funktionieren heutzutage eigentlich alle ganz gut.

Q: Welche Saitenlage braucht man , damit es sich richtig gut spielen lässt?

A: Das hängt von der Saitenstärke, der Spielweise und der Stilistik ab. High-Gain Spieler bevorzugen oft eine niedrigere Saitenlagen, Leute, die eher clean spielen eine höhere (und auch dickere Saiten). Das hängt mit der Dynamik zusammen, die bei den stark verzerrten Sounds ziemlich stark komprimiert wird.

Q: Wie finde ich heraus, ob der Hals meiner Gitarre gerade ist?

A: Ein gerader Hals ist ein krummer Hals. Wenn du gleichzeitig im ersten und letzten Bund eine Saite herunterdrückst und dann etwa in der Mitte tastest (doch, das geht), sollte etwas Spiel zu spüren sein. Und das bei der höchsten und tiefsten Saite möglichst gleich, sonst ist der Hals verdreht und sollte ausgetauscht oder (wenn möglich) gerichtet werden.

Q: Ich habe gelesen, dass man abgespielte Bünde mit Lötzinn reparieren kann, stimmt das?

A: Lötzinn ist in diesem Zusammenhang leider Blödsinn. Das Material ist viel zu weich und selbst wenn es dir gelingen sollte, deine Bünde so stark zu erhitzen, dass der Lötzinn eine Verbindung eingeht, würdest du dein Griffbrett und die Bindings in Konsistenz und Farbe sehr individuell verändern. Das ergibt zwar unterm Strich so etwas wie eine eigene Note, ist aber meist unerwünscht.

Hier hilft nur abrichten, abrunden und polieren oder in schweren Fällen der Austausch.

Q: Kann ich meine Bünde selber abrichten?

A: Im Prinzip: Ja. Mit dem richtigen Werkzeug, Wissen und der nötigen Erfahrung ist das jedenfalls kein Hexenwerk, eher Fleißarbeit. Allerdings rate ich von Erstversuchen an teuren Instrumenten ab. Da man dafür auf jeden Fall geeignetes Werkzeug anschaffen sollte, lohnt die Sache nicht wirklich.